Mariann Steegmann hatte eine besondere Fähigkeit, Konflikte gütlich zu lösen ... niemals urteilte sie von oben herab, sondern sah sich als eine unter anderen, was viel zum guten, von ihr stark beeinflussten Betriebsklima beitrug.“

 

Die Stifterin

1939 Geburt von Mariann Steegmann am 30. Januar in Berlin.
1968 Studienabschluss in Psychologie mit anschliessender Tätigkeit in einem Kinderheim.
1973 Mariann Steegmann übernimmt zusammen mit einer Freundin die Leitung eines Kurhauses in Degersheim, Kanton St. Gallen, und übte diese Tätigkeit bis kurz vor ihrem Tod aus.
1997

Gründung einer Stiftung zur Förderung von Frauen in Kunst und Musik.

Unterstützung der Universität Bremen mit Stipendienvergaben im Bereich Gender und Kunst.

2001 Mariann Steegmann stirbt am 17. Juni an Krebs.


Textfassung

Mariann Steegmann, die Tochter des deutschen Wirtschaftsanwaltes Dr. Josef Steegmann und der Schweizer Hotelbesitzerin Lea Steegmann, geborene Morosani, hat diverse Stiftungen gegründet, und die im 2021 ins Leben gerufene Bareva Stiftung ist ihr verpflichtet.

Steegmann studierte nach Abschluss der Schule Psychologie und schloss 1968 das Studium mit dem Diplom ab. Anschliessend arbeitete sie in einem Kinderheim und übernahm 1973 zusammen mit einer Freundin die Leitung eines Kurhauses in Degersheim, Kanton St. Gallen, und übte diese Tätigkeit bis kurz vor ihrem Tod aus. Dank ihrer ausgezeichneten Sprachkenntnisse  – sie sprach fliessend Englisch und Italienisch – und der offenen Art, mit der sie auf Menschen zuzugehen pflegte, war sie bei den MitarbeiterInnen sehr beliebt. Sie liess sich medizinisch fortbilden, um die PatientInnen besser beraten zu können und bildete die Lernenden in eigener Regie aus. 

Ihr Vater hatte sich lebenslang mit Kunst beschäftigt – wovon eine umfangreiche Kunstbibliothek zeugt – und über den berühmten Kunsthändler Ernst Beyeler in Basel in kluger und kenntnisreicher Voraussicht Werke der Klassischen Moderne gekauft, die heute grösstenteils in der Staatsgalerie Stuttgart hängen. Nach seinem Tod gingen seine Bilder in eine Stiftung über. Mariann Steegmann beschloss, eines der Bilder zu verkaufen, um aus dem Verkaufserlös Projekte ihres Herzens zu unterstützen.

1997 begann sie, im Zuge ihrer Pensionierung eine Stiftung zur Förderung von Frauen in Kunst und Musik vorzubereiten. Es entstand ein Stiftungsprofil, das die Genderforschung auf dem Gebiet der Kunst- und Musikwissenschaften ermöglichen sollte.

Gleichzeitig unterstützte sie die Universität Bremen. Sie spendete als Erstes für das Fach Musik einen Flügel und danach für das Zentrum für feministische Studien ein dreijähriges Stipendium; an der Auswahl der Stipendiatinnen wirkte sie aktiv mit. Noch während ihrer Krebserkrankung, die 2000 ausbrach, und bis in die letzten Monate ihres Lebens, hat sie die Erarbeitung der Satzung und die Gründung der Stiftung mit aktivem Interesse verfolgt. Ihr Rat, ihre Geduld und Sachkompetenz waren immer eine wichtige Hilfe. Mariann Steegmann starb am 17. Juni 2001. Ihr Tod riss sie aus ihren Aktivitäten heraus, doch ihr Name bleibt weiter lebendig; in Erinnerung an eine warmherzige, künstlerisch interessierte und grosszügige Frau.

Mit Geldern der Mariann-Steegmann-Stiftung wurde an der Musikhochschule Hannover 2006 ein großes Forschungszentrum Musik und Gender (fmg) gegründet, das Stipendien verteilt, Tagungen veranstaltet, ein Jahrbuch herausgibt und eine grosse Noten- und Büchersammlung aufbaut.

An der Universität Bremen wurde das Mariann Steegmann Institut Kunst & Gender (msi) gegründet, das ähnliche Ziele verfolgt und sich der Förderung von Frauen in der Kunst widmet.

Daneben unterstützte Mariann Steegmann soziale Projekte aller Art, zu denen sie, wenn immer möglich, einen persönlichen Bezug hatte. Die Bareva Stiftung führt diese Tradition fort. 

Stiftungsziel

Gemäss Art. 6 der Statuten der BAREVA Stiftung vom 25.01.2021 ist der Zweck der Stiftung die Unterstützung jeglicher gemeinnütziger oder wohltätiger Organisationen sowie die generelle Verfolgung von jeglichen gemeinnützigen oder wohltätigen Zwecken, insbesondere auf karitativem, religiösem, humanitärem, wissenschaftlichem, kulturellem, sittlichem, sozialem, sportlichem oder ökologischem Gebiet, ohne geografische Einschränkung, nach dem freien Ermessen des Stiftungsrats. 

Der Stiftungsrat beabsichtigt, innerhalb des oben genannten Zwecks einen gewissen Schwerpunkt auf Kultur und Soziales zu legen, allerdings ohne Einschränkung des Ermessens des Stiftungsrates, Vergabungen im Rahmen des gesamten Stiftungszwecks zu tätigen. Insbesondere können in einzelnen Geschäftsjahren die Vergabungen in anderen Bereichen auch überwiegen. Ausserdem kann der Stiftungsrat jederzeit durch eine Änderung dieses Reglements vom genannten Schwerpunkt abrücken.

Stiftungsrat / Vergabeausschuss

Die Bareva Stiftung ist eine Privatstiftung. Anträge auf Förderungen werden ausschliesslich von den Stiftungsratsmitgliedern eingebracht.

Der Stiftungsrat trägt die oberste Verantwortung für die Vergabungen des Stiftungsvermögens.

Mitglieder des Stiftungsrates sind Dagny Beidler, Dr. Urs Brunner (Zürich), Dr. Kathrin Heinz (Bremen), Prof. Dr. Eva Rieger (Vaduz),
Dr. Claudia Steinfels (Zürich/London) und Dr. Markus Summer LL.M, MBA (Vaduz).  

Der Stiftungsrat bildet gemäss Artikel 9 Absatz 6 der Statuten einen Vergabeausschuss. 

Mitglieder des Vergabeausschusses sind Dagny Beidler, Dr. Urs Brunner (Zürich), Dr. Kathrin Heinz (Bremen), Prof. Dr. Eva Rieger (Vaduz) und Dr. Claudia Steinfels (Zürich/London). 

 

Dagny Beidler

Ausbildung zur Primarlehrerin, anschliessend Studium der englischen Sprache und Geschichte. Laufbahn als Lehrerin an Gymnasium in Zürich. Beschäftigung mit der Familie ihrer Grossmutter, Isolde (Tochter Cosima und Richard Wagners), und der Familie Beidler.  Sie veröffentlichte einen Beitrag zur Freundschaft ihres Vaters, Franz W. Beidler, mit Thomas Mann für den Ausstellungskatalog in Lübeck über Thomas Mann und Wagner, sowie ein Buch mit Isoldes Illustrationen zu Wagners 67. Geburtstag: Für Richard Wagner! Die "Rosenstöcke"-Bilder seiner Tochter Isolde. Köln et al.: Böhlau 2013, 2. Aufl. 2023.  Weiter leistete sie redigierende und recherchierende Arbeit an diversen wissenschaftlichen Texten. 

 

 

 

Dr. iur. Urs Brunner

Urs Brunner

Urs Brunner ist seit 1986 als Anwalt in einer mittelgrossen Zürcher Kanzlei tätig und berät schweizerische und ausländische Gesellschaften sowie Einzelpersonen in wirtschaftsrechtlichen Fragen, insbesondere in den Bereichen Arbeitsrecht, Organisation und Nachfolgeplanung. Er ist Präsident oder Mitglied in zahlreichen Stiftungen mit vorwiegend gemeinnütziger Ausrichtung.

 

Dr. phil. Kathrin Heinz

Dr. Kathrin Heinz

Kathrin Heinz ist Kunstwissenschaftlerin. Sie ist seit der Gründung 2010 Leiterin und Geschäftsführerin des Mariann Steegmann Instituts. Kunst & Gender (MSI) sowie Leiterin des Forschungsfeldes wohnen+/−ausstellen in Kooperation mit dem Institut für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik (IKFK) an der Universität Bremen, an dem sie auch lehrt. Gemeinsam mit Irene Nierhaus gibt sie die Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen im transcript Verlag heraus. Sie ist langjähriges Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift FKW//Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre beziehen sich auf die Kunst- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Konzeptionen von Künstler*innenschaft in der Moderne, Wohn- und Geschlechterforschung. Promoviert hat Kathrin Heinz zum Thema „Heldische Konstruktionen. Von Wassily Kandinskys Reitern, Rittern und heiligem Georg“. 

 

Prof. Dr. Eva Rieger

Prof. Dr. Eva Rieger

Musikwissenschaftlerin und Autorin, Eva Rieger wuchs in London und Berlin auf und lebt seit 2000 in Vaduz, Liechtenstein. Sie hatte 1990-2000 eine Professur für Musikwissenschaft an der Universität Bremen inne. Ihre Publikationen reichen von Musikpädagogik über feministische Musikthemen, Filmmusik zu Biografien, über die Sängerin Frida Leider (2. Auflage 2017) und zuletzt über die Tochter Cosima und Richard Wagners, Isolde (2022). 

Eva Rieger war die Erste, die im Zuge der Frauenbewegung eine musikwissenschaftliche Untersuchung über die Benachteiligung der Frau in der deutschen Musikkultur schrieb (Frau, Musik und Männerherrschaft). Ihr Arbeitsschwerpunkt ist neben der Genderforschung in der Musikkultur insbesondere Leben und Werk des Komponisten Richard Wagner. Bücher von Eva Rieger wurden sowohl ins Englische und Schwedische wie auch ins Koreanische und Japanische übersetzt.

 

Dr. phil. Claudia Steinfels

Dr. Claudia Steinfels

Im Anschluss an ihr Studium an der Universität Zürich promovierte Claudia Steinfels mit einer umfassenden Würdigung des Schweizer Graphik-Künstlers Herbert Leupin. Vor ihren langjährigen Management-Tätigkeiten bei den weltweit operierenden Auktionshäusern Christie's und Sotheby's engagierte sie sich am Kunsthaus Zürich, Stand beim Credit Suisse Kultursponsoring der Sparte Kunst vor und war Co-Direktorin der Gallery Lawrence Rubin in Zürich. In der Kunstwelt machte sich Claudia Steinfels einen Namen als Spezialistin für die Kunst des Impressionismus, der Klassischen Moderne sowie für Gegenwartskunst. Seit 2012 leitet sie ihr eigenes Unternehmen für Kunstberatung in Zürich und London. Claudia Steinfels hat diverse Stiftungs- und Verwaltungsratsmandate namhafter internationaler Kunstsammlungen inne und engagiert sich darüber hinaus in verschiedenen Gremien und Stiftungen.

 

Dr. iur. Markus Summer

Dr. Markus Summer

Markus Summer erwarb verschiedene rechtliche Abschlüsse an der Universität Innsbruck (Mag. iur. und Dr. iur.), dem King's College London (Europarecht) und der University of Texas at Austin (LL.M), sowie einen wirtschaftlichen Abschluss an der Edinburgh Business School (MBA). Nach seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt in einer international tätigen Kanzlei in Vaduz trat er 2005 als Rechtsanwalt in die Kanzlei Marxer & Partner Rechtsanwälte ein und ist dort seit 2008 tätig. Markus Summer übt verschiedene Mandate als Verwaltungsrat und als Stiftungsrat aus, sowohl von gemeinnützigen als auch von Familien-Stiftungen.

 

Kontakt

Bareva Stiftung
Heiligkreuz 6
FL-9490 Vaduz
info@bareva.li

Registernummer: FL-0002.651.958-5

 

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